Samstag, 21. Mai 2011

39° 56′ N, 116° 23′ O - Peking

Ende der letzten Woche waren wir noch in Shanghai. Auch nach 3 Monaten hier gibt es immer noch neues zu entdecken. So waren wir zum Beispiel am Donnerstag beim berühmten Jade Buddha Tempel, der sogar recht nah an unserer Wohnung gelegen ist. Abgesehen von riesigen, goldenen Buddha Statuen gibt es dort in diesem Tempel auch einen sehr großen Jade Buddha. Jade ist hier wertvoller als Gold, sie wird aus großen Jadesteinen geschliffen und es ist keine Seltenheit wenn diese Riesigen Statuen aus einem Block bestehen. Bei den vielen kleinen Details und der glatten Oberfläche der Statue ist das kaum vorstellbar. Leider ist es nicht erlaubt, von diesem Buddha Fotos zu machen. Der Jade Buddha steht in einem extra Schrein im 2. Stock des Tempels, sodass er nur über Treppen und enge Flure erreichbar ist.





 Nachdem wir den Tempel besichtigt haben, sind wir weiter zur Moller Villa. Ein niederländischer Großreeder hat in den 1930er Jahren seiner Tochter den Traum von einem Schloss wie aus Andersens Märchen erfüllt und das Anwesen Mitten in Shanghai errichtet. Heute wird es als Hotel genutzt. Auch von innen ist es sehr schön. Wer also möchte findet hier ein kleines intimes Hotel als nette Alternative zu all den riesigen, modernen Mega-Hotels.

Die Moller Villa

Am Freitag war dann wieder Uni angesagt: Das Chinesisch aufpolieren! Danach, auf dem Weg zur Metro kamen wir durch ein Kaufhaus, in dem gerade eine Marc by  Marc Jacobs Runway Show beginnen sollte. Zum 10. Geburtstag des Labels kam chinesische Mode-Prominenz ins Grand Gateway Kaufhaus, und auch für die Öffentlichkeit war die Show zu sehen. Solche Mode Shows sieht man hier sehr viel öfter als bei uns in Deutschland, und es macht viel Spaß sich die vielen Menschen und Veranstaltungen anzuschauen. 




Abends waren wir dann bei Alex zum Essen eingeladen, bevor wir ins Muse feiern gegangen sind. Wochenende!

Highlight am Samstag war das Bundesliga Finale, welches wir hier in einer Sportsbar live sehen konnten. Grüße und Gratulation nach Dortmund!




Nach dem Packen und Vorbereiten am Sonntag, ging es dann am Montag für 5 Tage in die chinesische Hauptstadt Peking!
Unser Morgenflug mit der Eastern China Air hatte 1 Stunde Verspätung, aber abgesehen von dem äußerst gewöhnungsbedürftigen Snack (Reissuppe, Rindsknochen, braunes Ei und juhuu! Melone) war alles in Ordnung. Im Hotel schnell eingecheckt, haben wir uns dann direkt auf die Socken gemacht und sind los zum Himmelstempel. In dem riesigen, wunderschönen Park findet man so viele Gebäude, Korridore, Plätze, Bäume, Blumen und Menschen, dass es unmöglich ist, das alles hier zu beschreiben! Carsten hatte viel Spaß sich beim Mahjong einzumischen, Spieltipps zu geben und den anderen Spielern das Blatt der anderen zu verraten! :D Hat aber wahrscheinlich sowieso niemand verstanden. 









In einem Innenhof gibt es eine Mauer, die so gebaut wurde, dass Schallwellen stark reflektiert werden, und man sogar ein Flüstern sogar auf der anderen Seite des Platzes hören könnte. Da leider durch die vielen Besucher der Geräuschpegel zu hoch zum Flüstern war, musste man zu drastischeren Mitteln greifen…


Im Anschluss an den Himmelstempel schlenderten wir durch die Luilichang, eine nachgebaute historische Ladenstraße, was auch sehr schön und vielfältig war. Dort gab es viel zu sehen, vor allem weil wir von dort direkt in einem Hutong landeten. Das sind die traditionellen Gassen in Peking, in denen die meisten Einheimischen leben.






 Laut Reiseführer ist der mongolische Feuertopf eine Spezialität, die man mal probiert haben sollte. Also sind wir in das empfohlene Restaurant gegangen, um den Abend ausklingen zu lassen. Zu unserer Überraschung war der Feuertopf ein Flop. Sehr ähnlich zum Hot Pot den wir aus Shanghai kennen, jedoch geschmacklich gar nichts dagegen! Echt schwach. 



Ein Notplan musste her, also zogen wir schnell weiter zum Hard Rock Café, plünderten den Rock Shop und genossen bei sehr guter Live Musik ein super leckeres Essen! Abend gerettet! 





Danach ging es dann zurück zum Hotel, wo wir uns in unserem wirklich schönen Zimmer ausruhen konnten.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf zur berühmten Verbotenen Stadt, dem Palast des Kaisers. Verbotene Stadt heißt der Kaiserpalst deswegen, weil es den meisten Menschen nicht erlaubt war ihn jemals zu betreten. Der Palast der 1421 fertig gestellt wurde hat mit 720.000 m² und rund 9900 Räumen tatsächlich die Ausmaße einer kleinen Stadt. Man kann sich kaum vorstellen wie beeindruckend diese Bauten sind. Wir hatten viel Spaß, vor allem da wir fast begehrter waren als der Palast. Alle chinesischen Besucher wollten Fotos mit uns machen…Frauen, Männer, Eltern, die ihre Kinder zu uns schubsten. Es war wirklich lustig und setzte sich über die ganze Reise fort, egal wohin wir kamen! :)



Danach ging es in den Jingshan-Park, in dem wir den Kohlehügel bestiegen um Peking von oben zu bewundern. Unser Highlight dort oben  war definitiv ein Fotoshooting in den traditionellen Kleidern der Kaiser und Kaiserinnen! :)





Dann liefen wir weiter zum Beihai-Park, in dem der Nordsee liegt. Wir besichtigten die Jadeinsel und die Weiße Dagoba, fuhren mit der Fähre über den See und ließen unsere Seelen baumeln.








Zum Schluss bummelten wir durch die Qianmen Dajie, eine wunderschöne Einkaufsstraße und ließen den Abend ausklingen.



Auf den nächsten Tag hatten wir uns so lange gefreut und endlich war es soweit! Wir machten einen Ausflug zusammen mit 6 anderen  Touristen, die alle super nett waren. Zunächst ging es zu den 13 Ming-Gräbern. Wir gaben uns allerdings mit einem zufrieden, dem Grab des dritten Ming-Kaisers Zhu Di, Chang Ling. Leider wurde es nie geöffnet, sodass man nicht rein gehen kann. Von den insgesamt 13 Gräbern wurde nur ein einziges geöffnet, da man in China immer noch denkt es würde Unglück bringen die Gräber der Kaiser zu öffnen. Trotzdem war die ganze Anlage sehr beeindruckend, unglaublich wie viele Gedanken sich die Kaiser schon lange vor ihrem Tod über ihre Beerdigung machten.







Danach ging es in ein Jade-Museum, in dem wir alles über diesen wertvollen Rohstoff lernten, was man wissen muss. So zum Beispiel, dass es in China meist keinen Verlobungsring gibt, sondern die Männer (wenn sie es sich leisten können!) ihren Verlobten einen Jade-Armreif schenken. Dort bekamen wir auch ein leckeres Mittagessen.




Und dann war es endlich so weit….wir fuhren zur Großen Mauer bei Badaling. Ein unvergessliches Erlebnis!!!! Man hat schon so oft in seinem Leben davon gehört und Bilder gesehen, aber dann tatsächlich da oben zu stehen ist einfach unglaublich. Am Anfang sind noch sehr viele Menschen unterwegs, aber wenn man ein Stück weiter klettert (es ist wirklich klettern, die Mauer zu besteigen ist wirklich harte Arbeit! :) ), wird es um einiges ruhiger. Wir waren auf jeden Fall restlos beeindruckt von diesem ca. 6.700 km langen Bauwerk!

Aufstieg


Mit unserer Tourgruppe


Und wieder wollen alle Fotos mit uns machen! :)





Auf dem Rückweg nach Peking zeigte uns unser Tourguide Lily noch die wichtigsten Bauten der Olympischen Spiele 2008 und in einem Seiden-Museum erfuhren wir alles über die schönen Stoffe.

Die Kokons sind die Grundlage für die Seide, die Raupen werden gegessen!




Zurück im Hotel waren wir sehr müde, aber auch total elektrisiert von den vielen Eindrücken des Tages, also machten wir uns noch auf zu berühmten Nachmarkt! Dort kann man abends entlang der Straße bei bestimmt 100 Ständen und Grills alles zu Essen kaufen was man sich nur vorstellen kann. Angefangen von ganz harmlosen Dingen wie Obstspießen, Nudeln oder Hühnchen bis hin zu völlig abgefahrenen Sachen wie Penisse verschiedener Tiere, Schlange, Seesternen, gebackenen Skorpionen und Heuschrecken und, wie sollte es auch anders sein, natürlich Hund und Katze! Das alle ist entweder schon Verzehrfertig oder wird frisch für einen gegrillt. Wir gaben uns allerdings mit harmlosen (offensichtlichen!!!!) Gemüsespießen und Obst zufrieden!

Der Nachtmarkt

Baby-Hai am Spieß

Gegrillter Seestern

Die roten und weißen Frikadellen sind angeblich Hund- und Katzenfleisch



Am Donnerstag besichtigten wir dann den Sommerpalast, der etwas außerhalb der Stadt liegt und, wie der Name schon sagt, den Kaisern als Sommer-Residenz diente. Die wunderschöne Palastanlage liegt rund um den Kunming-See, den wir sogleich mit einem Tretboot erkundeten. 












Zurück im Hotel machten wir uns für unser Abendprogramm fertig, zwei Dinge die man in Peking natürlich mal gemacht haben muss!!!! Zuerst ging es zum Peking-Ente Essen, was uns restlos begeisterte. Wir bekamen eine ganze Ente, die dann vor unseren Augen kunstvoll zerteilt wurde. Na klar, auf Teile wie den Kopf hätten wir auch verzichten können, aber der Rest war wirklich sehr lecker. Zu unserer Überraschung bekommt man zu der Ente kleine runde Teigstücke und Gemüse, was man dann alles zusammen zu einer Art Wrap wickelt.






Zum Abschluss des Abends ging es dann in die Peking-Oper. Auch diese begeisterte uns total. Der Gesang ist gewöhnungsbedürftig und selbst Chinesen würden kaum ein Wort verstehen, würde der Text nicht auf einer Tafel in Chinesisch und Englisch geschrieben stehen. Trotzdem waren die Inszenierung und Kleider sehr kunstvoll und die Vorstellung hatte viele akrobatische Elemente.




An unserem letzten Tag in Peking fuhren wir als erstes zum Panda-Haus des Zoos um uns die Pandas anzusehen! So was Goldiges habt ihr noch nicht gesehen! Es war nicht so viel los und wir konnten uns alles in Ruhe ansehen. In mehreren, wirklich großen Gehegen sind 6 Pandas untergebracht, die auch immer ein Freigehege haben. Wir konnten die Fütterung beobachten und ein Panda kam uns direkt hinter der Scheibe besuchen. Es war wirklich unbeschreiblich!!!!

Wo bleibt mein Essen!?

Mmmhhh...ich liebe es gekrault zu werden!

Plumps




Und hier ist mein kleiner Panda! :)



Im Anschluss besichtigten wir ein Tee-Haus, in dem wir die verschiedenen berühmten chinesischen Tees probieren konnten und erfuhren, dass es Tees gibt die mehr wert sind als Gold!



Zum Abschluss dieser einzigartigen Reise machten wir mit einer Rikscha eine Tour durch die Hutongs rund um den Trommelturm und hatten die Möglichkeit dort in einer einheimischen Familie zu Essen, was wieder einmal eine super schöne Erfahrung war! Die Häuser sind winzig, auf engstem Raum lebt eine ganze Familie, mindestens 3 Generationen, doch die Menschen sind glücklich und unglaublich freundlich!





Jetzt sind wir wieder zu Hause in Shanghai und freuen uns schon sehr auf die Dinge die da kommen! Wir haben noch einige Reisen geplant, was bestimmt noch spannend wird! Und nächste Woche kommen Lauras Eltern, darauf freuen wir uns jetzt schon sooooooooo sehr!!!!!!

Wir lieben Euch!
L&C  


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen